Rosch HaSchana - der Geburtstag der Welt, der auch den Beginn der Teschuwa markiert, die am Jom Kippur ihren Höhepunkt erreicht, findet in diesem Jahr am 3. Oktober statt. Viele Bedeutungsebenen durchdringen sich an diesem hohen Fest und über die Jahre und Jahrhunderte als auch an verschiedenen Orten der Welt, können wir auf vielfache Weise diesen Geburtstag und sein immerwährendes Wiedererscheinen nutzen, um uns der Zeit und ihrer Kraft vergegenwärtigen. Dauernde Änderung und ewige Wiederkehr flechten sich in ein Netz, das Rosch HaSchana uns vor Augen führen kann.
Wie schön wäre es, wenn wir das Geburtstagskind - die Welt und alles was in ihr ist - nicht nur, aber auch am 3. Oktober und jährlich am 1. Tischri ehren, feiern, pflegen, wertschätzen und uns den Respekt für die Schöpfung immer neu vergegenwärtigen. Oft haben wir in der Geschichte bewiesen, dass wir den Wert der Schöpfung aus den Augen verlieren und jede und jeder von uns weiß aus eigener Erfahrung, dass es manchmal mühsam ist, die Umwelt im Blick zu behalten.
Es wird gesagt, dass wir vom Ewigen als Statthalter auf der Welt für deren Schutz und Erhalt eingesetzt worden sind. Obwohl ich gelegentlich zweifle, ob das nicht eher eine menschliche Größenphantasie ist, ist die Haltung, die sich daraus ergeben kann, eine, die Rosch HaSchana alle Ehre macht. Wir Menschen sollen unser Möglichstes tun neben dem Gedeihen und Vermehren auch die Welt als Schöpfung zu pflegen und erhalten. Da wir mittlerweile so viele Menschen geworden sind, bedeutet das in vielen Fällen, darauf zu achten, dass nicht alle das gleiche machen. Denn immer dann, wenn Tausende und Millionen von Menschen sich für die gleichen Wege, Methoden oder Produkte entscheiden, belasten wir damit über kurz oder lang unsere Umwelt, das Klima, andere Menschen, andere Spezies und die Schöpfung als ganze. Wenn wir uns bemühen sorgsam mit der Welt umzugehen und darauf zu achten, Vielfalt im Handeln zu erhalten, bereiten wir der Schöpfung das beste Geburtstagsfest.
Und nach Rosch HaSchana geht die Vorbereitung für das nächste Fest los. Lasst uns deshalb auch in unserer Gemeinde darauf achten, Menschen, Tieren, Pflanzen und unbelebter Umwelt mit Respekt und Achtsamkeit zu begegnen - zu Rosch HaSchana und das ganze Jahr. Von Vermeidung und Trennung des Mülls über Nachhaltigkeit in unserem Bauen bis zur Einhaltung von Netiquette und einem liebevollen Umgang miteinander gibt es unzählige Dinge, die jede und jeder und wir alle zusammen tun können. Lasst uns gegenseitig darin unterstützen und erinnern, ohne Vorwürfe zu formulieren und die entstehende Umwelt gemeinsam genießen. Wir feiern dies alles und mehr zu Rosch HaSchana und sind herzlich eingeladen es auch während des Jahres zu bedenken. Die Kultuskommission wünscht uns allen ein süßes neues Jahr mit Gesundheit, Wohlstand und Wirksamkeit.
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