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AutorenbildKai Lautenschläger

Ein Regenbogen

Der Regenbogen spielt in der jüdischen Tradition als Symbol für den noachitischen Bund bereits Jahrtausende eine wichtige Rolle. Vielleicht ist es nur dem danach folgenden mosaischen Bund von größerer Bedeutung für uns Jüdinnen und Juden geschuldet, dass der Regenbogen nicht viel häufiger in der bildlichen Symbolik vorkommt und vorgekommen ist.


Erst in unseren Tagen wurde der Regenbogen weltweit zum Symbol für Frieden und Vielfalt - und damit auch für unsere Bemühungen alle Menschen als gleichberechtigt zu sehen. Die LGTBQ+ Szene hat sich den Regenbogen (und andere davon abgeleitete Symbole) besonders zu eigen gemacht, weil sie den Menschen in ihrer Vielfalt feiert - so vielfältig wie die Farben im Regenbogen.


Am 21. Juli haben wir in der Gemeinde erstmals ganz offiziell einen Pride-Schabbat gefeiert, zu dem (wie immer, aber diesmal ganz besonders) unsere Mitglieder und Freundinnen und Freunde aus der LGTBQ+ Szene eingeladen waren. Besonders haben wir uns darüber gefreut, das Rabbi Abby Stein bei uns sein konnte. Die Rabbinerin, Aktivistin und Bloggerin engagiert sich seit vielen Jahren für Jüdinnen und Juden mit orthodoxem und Chassidische Hintergrund innerhalb der LGBTQ+ community, zu der sie sich selbst zählt.


Wir haben uns sehr gefreut, dass wir viele Mitglieder, Freundinnen und Freunde sowie BesucherInnen zu unserem Pride Schabbat begrüßen durften und das es ein grandioses Fest zum Schabbateingang geworden ist. Rabbi Abby Stein hat nicht nur mit uns gefeiert, sondern uns mit ihrem Engagement und ihrer positiven Art motiviert unseren Weg der Vielfalt und Offenheit auch bei Widerständen geduldig (und manchmal kämpferisch) weiter zu gehen.


Bei schönstem Wetter haben wir lange gesessen, gesungen und uns kennengelernt. Dafür ist der Schabbat als der höchste Tag der Woche, der dem Genuss und der Vergegenwärtigung der Schöpfung gewidmet ist einfach der beste Tag.


Natürlich wissen wir, das Buntheit und Vielfalt auch Schwierigkeiten mit sich bringt und gelegentlich viel Kraft vom Einzelnen verlangt. Aber Feiern wie unser Pride-Schabbat zeigen uns erneut, dass es sich lohnt, die Kraft der Integration und Toleranz aufzubringen. Eine Aufgabe, die im Übrigen nicht neu ist, sondern auch unsere Vorfahren immer wieder herausgefordert und zu neuen Höhen geführt hat.


Wir planen neben anderen spannenden Fokus-Schabbatot diese Pride- und Schabbatfeier nicht die letzte sein zu lassen und laden schon jetzt alle Mitglieder und Freundinnen und Freunde zu unseren nächsten offenen Schabbatfeiern ein (Termine hier).

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