top of page

Unser Purimfest

Haman war ein übler Kerl: Als oberster Regierungsbeamter des persischen Königs, wollte er alle Juden in seinem Reich ermorden. Durch das Los (hebräisch Purim) bestimmte er den Zeitpunkt des geplanten Massakers. Der Jude Mordechai war Angestellter am Hofe des Königs Ahasveros (griechisch und lateinisch als Xerxes I. bekannt). Um die Juden zu retten, überzeugte Mordechai seine Adoptivtochter Esther, eine schöne Jüdin, bei König Ahasveros vorstellig zu werden. Sie war erfolgreich. Statt der Juden ließ der König den bösen Hamann und dessen Brüder töten. Die Juden waren gerettet und König Ahasveros und die schöne Esther werden ein Paar. Soweit die biblische Geschichte, die vermutlich im 3. Jahrhundert v. Chr. im Buch Esther niedergeschrieben wurde. Sicher ist, dass Juden seit mehr als 2000 Jahren das Purimfest begehen.



Danach beginnt die ausgelassene Tanzveranstaltung (https://youtu.be/_XbYO_3Ej8I)

Purim soll ausgiebig, auch mit stark anregenden Getränken, gefeiert werden, wie im Lied vom Rabbi Elimelech:

Und als der Rabbi Elimelech,

geworden ist sehr fröhlich,

geworden ist sehr fröhlich Elimelech,

hat er ausgezogen die Tfilin [Gebetsriemen],

und hat aufgesetzt seine Brille,

und geschickt nach Fiedlern den zwei.

Und als der Rabbi Elimelech,

ist geworden ganz betrunken-fröhlich,

ist geworden ganz betrunken-fröhlich Elimelech,

hat er den Gottesdienst beendet,

mit einem herzigen Gebet …





Im Judentum gibt es zwei Feste, die an die Rettung der Juden von ihren Feinden erinnern: Zu Pessach erinnern wir der erfolgreichen Flucht aus der ägyptischen Sklaverei unter Pharao, angeführt von Moses. Und zu Purim der Rettung vor Haman durch Mordechai und Esther. Jeder mag für sich entscheiden, wieweit dabei göttlicher Beistand im Spiel war. Dass diese Feste bis heute so bedeutsam sind, erklärt sich aus der langjährigen Verfolgungsgeschichte der Juden vom Mittelalter bis zum Holocaust.


Noch heute gehört die Judenfeindschaft nicht der Vergangenheit an. Ich bin davon überzeugt, dass das gegenseitige Kennenlernen von Juden und Nichtjuden bei gemeinsamen Erlebnissen ein starkes Mittel zum Abbau von Judenfeindschaft ist. Und dazu gehört auch das gemeinsame Feiern. So, wie das Purimfest: Letztes Jahr gemeinsam mit Christen in der Elim-Gemeinde. Dieses Jahr mit Nachbarn, Freunden und Bekannten mit oder ohne Konfession. Und je ausgelassener der Abend wurde, desto besser verstanden sich alle Gäste.


69 Ansichten1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Purim

bottom of page